CES 2023 - Unser Rückblick
Jedes Jahr schaut die Technikwelt interessiert nach Las Vegas, wo die Tech-Branche Neues für das SmartHome vorstellt. Jedes Jahr sind spannende und sinnvolle Neuheiten dabei, aber auch Skurriles und Wiederentdeckungen.
So eine Wiederentdeckung ist das "Medizinlabor in der Toilette". Ursprünglich aus Japan, hat diese WC-Schüssel mit Keimanalyse den Weg in so manches Örtchen von Hypochondern gefunden. Auch ein deutsches Unternehmen hat vor wenigen Jahren eine Weiterentwicklung vorgestellt, allerdings ohne Erfolg. Nun kommt das Unternehmen Withings mit dem „U-Scan Urinlabor“. Im Gegensatz zu den bekannten Produkten als Nachrüstlösung für jede „Kloschüssel“. Das Rauchmelder-große Teil soll 500 Euro kosten. Dazu kommen Analyse-Kartuschen als Verbrauchsmaterial. Neben vielen Keimen sollen auch Schwangerschaften erkannt werden. Als Verfügbarkeitsdatum in Europa wird das 2. Halbjahr 2023 genannt. Das wird sicherlich kein Massenprodukt und ist doch eher etwas für Special Interest Gruppen.
Spannender ist da wohl die „Always Home Cam“ von Ring für ca. 250 Euro. Hierbei handelt es sich um eine Indoor Kameradrohne. Sie lässt sich per Smartphone aus der Ferne steuern und fliegt in jeden Raum (wenn die Türen offen sind) und schaut in jede Ecke. Anschließend kehrt sie wieder in ihre Ladestation zurück. Diese Drohne hat das Potenzial, fest installierte Indoor-Kameras zu ersetzen. Man fühlt sich nicht ständig durch die festen Kameras beobachtet und kann auch dorthin schauen, wo man keine Kamera installiert hat.
Ebenfalls von Ring ist die neue „Peephole Cam“. Sie ersetzt den konventionellen Türspion und zeichnet auf, was vor der Tür passiert. Die Videoauflösung beträgt 1080p in HD. Auch eine Nachtsicht-Funktion ist vorhanden. Die Peephole Cam reagiert auf Bewegung vor der Tür und auf Klopfen. Mittels Zweiwege-Kommunikation können Nutzer zudem mit den Personen vor der Tür in Kontakt treten. In den USA soll der Verkaufspreis 129,99 Dollar betragen.
Die Hersteller von Haushaltsgeräten zeigen es auf Messen schon lange, nun soll es ein Standardfeature bei Haushaltsgeräten werden. Kühlschrank, Geschirrspüler und Backofen werden mit dem Internet verbunden. Es lassen sich so Lebensmittel bestellen und Bilder aus dem Garraum auf Instagram und Co. teilen. Samsung zeigt auf der CES den Kühlschrank „Bespoke Refrigerator Family Hub Plus“ mit 32-Zoll-Bildschirm. Darauf können Besitzer Kochvideos schauen, Familienfotos platzieren oder per Fingerdruck ihre Rollläden und Musikboxen im Smarthome steuern. Übrigens lässt sich per Kamera im Backofen auch der Bräunungsgrad überwachen und so mittel KI das Backergebnis optimieren. Das Tablet in der Küche wird zur universellen Bedieneinheit und ist sicherlich bedienungsfreundlicher als so manches Tipp-Tastenfeld an der Spülmaschine oder dem Backofen. Vielleicht macht es dann auch den eher Technik-Affinen, weniger Koch-Begeisterten Spaß, die „komplizierten Hausgeräte“ zu bedienen.
Und auch beim neuen Smart Home Standard Matter gibt es Interessantes zu berichten. Fast jeder Anbieter verspricht Matter-Kompatibilität. Samsung springt mit der „Smartthings Station“ auf diesen Zug auf. Dieser Hub erkennt alle kompatiblen Matter-Geräte in Reichweite, verbindet sich mit ihnen und stellt sie in der Samsung Smarthome-App auf dem Tablet oder Smartphone dar. In den USA und Südkorea kommt das Gerät bereits im Februar in den Handel. Ein Preis und ein Marktstart in Europa wurden noch nicht kommuniziert.
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Ein Rückblick von Günther Ohland